Mit einem mässig originellen und gesuchten Titel fängt es also an, dieses Projekt. Das passt, denn originell wird dieser Blog vermutlich nicht werden. Und das wiederum macht nichts, denn ich schreibe hier für mich und nicht für alle anderen. Und das hingegen erklärt, weshalb ich es jetzt doch tu, dieses sich im Netz präsentieren, der Öffentlichkeit zur Schau stellen, wer man ist, was man macht und was nicht, oder, noch wichtiger in diesem Zusammenhang, was man bereits kann und was man noch lernen will. Bilder von mir beim Essen oder im Bikini oder gar von meinen ach so süssen Kindern beim was-auch-immer-tun wird man hier aber, Gott sei Dank, garantiert nicht finden.
Falls dieser Blog mal von jemandem gelesen wird, ist auch das ok, aber sicher nicht das primäre Ziel. Es geht hier vielmehr darum, etwas auszuprobieren, von dem ich glaube, dass es Sinn macht, damit ich diese Methode oder Kompetenz (Methodenkompetenz?)später weitergeben und zeigen kann. Etwas auszuprobieren heisst also, meine mehr oder weniger erfolgreichen Bemühungen, jeden Tag ein bisschen etwas dazuzulernen, festzuhalten und auch zu reflektieren. Und ich tue es auf eine Art und Weise, bei der ich mich wohlfühle, weil ich entweder die nötige Unterstützung bekomme oder weil ich es selber gut kann. Und im Idealfall noch gleich etwas dazulerne! Das da hiesse: Technische Umsetzung, Schreiben, technische Umsetzung. In dieser Reihenfolge.
Das geht aber noch konkreter. Ich mag keine Floskeln, Schlagwörter oder Hypes. Deshalb erscheint es mir auch wichtig, meinen Gebrauch des Begriffs Lifelong Learning (ja, das war die Anspielung im Titel) etwas zu relativieren. Können wir denn überhaupt nicht lernen? Und muss man das tatsächlich so betonen (das wir es sollten)? Natürlich ist dieses Agil-Bleiben heute wichtiger als noch vor hundert Jahren (die Zahl ist völlig willkürlich), wo es vielleicht eher Lifelong Farming oder Lifelong Housekeeping oder Lifelong Teaching hiess - wobei ich mir bei letzterem nicht ganz sicher bin, ob das nicht noch immer gilt, zumindest in der Tendenz.
Aber wenn wir diesen Begriff auf das Berufliche reduzieren, legen wir uns wohl selber ein Ei: Einerseits, weil wir uns einschränken und damit unter Druck setzen, andererseits, weil wir werten. Und das man das zumindest als Frau mit kleinen Kindern und Teilzeitpensum und Anspruch an einen erfüllenden Job nicht tun sollte, das ist etwas, was ich in den letzten Jahren gelernt habe. Ich lerne bei allem, was ich mache: wenn ich zum ersten Mal einen Kuchen in Kuhform für meinen Sohn backe, wenn ich mit meiner Tochter Tulpen einpflanze, wenn ich mit meinem Mann über die rechtlichen Folgen unserer finanziellen Regelung diskutiere, wenn mir meine Freundin von ihren Herausforderungen ihrer neuen beruflichen Selbstständigkeit erzählt, wenn ich mit meinen Kollegen über BYOD diskutiere und wenn ich eine Weiterbildung zum Thema Differenzieren besuche.
Von diesen Lerneffekten will ich in Zukunft berichten, weil sie alle wichtig sind, und weil ich die meisten in jedem Lebensbereich anwenden kann. Ausser vielleicht den mit dem Kuhbacken. Wertvoll ist er trotzdem.
Und weil nicht alles perfekt sein muss, gehe ich online. Jetzt.